Muttersöhnchen

Muttersöhnchen
Mutter:
Die altgerm. Verwandtschaftsbezeichnung mhd., ahd. muoter, niederl. moeder, engl. mother, schwed. moder beruht mit Entsprechungen in den meisten anderen idg. Sprachen auf idg. *mātér- »Mutter«, vgl. z. B. aind. mātár- »Mutter«, griech. mē̓tēr »Mutter« ( Metropole), lat. mater »Mutter« ( Matrone), matrix »Muttertier, Gebärmutter« ( Matrize, Matrikel, {{link}}im-{{/link}}, exmatrikulieren). Der alte idg. Verwandtschaftsname, der mit demselben Suffix gebildet ist wie die Verwandtschaftsbezeichnungen »Vater«, »Bruder«, »Tochter« (s. d.), ist eine Bildung zu dem Lallwort der Kindersprache *mā̆‹ma›- ( Mama und Memme). – Im übertragenen Gebrauch bezeichnete »Mutter« Dinge, die etwas wie ein Mutterschoß oder wie eine Gebärmutter aufnehmen oder umschließen, daher bergmännisch für »Gesteinshülle«, technisch für »Hohlschraube mit Innengewinde, die den Schraubenbolzen aufnimmt« usw. (s. auch Perlmutter Perle›). Eine Ableitung von »Mutter« ist wahrscheinlich das unter Mieder behandelte Substantiv. – Abl.: bemuttern »umsorgen« (19. Jh.); mütterlich (mhd. müeterlich, ahd. muoterlīh). Zus.: Mutterkorn »giftiger Schmarotzerpilz in Kornähren« (18. Jh.; das Myzel des Pilzes wurde früher als Heilmittel bei Schmerzen in der Gebärmutter verwendet; die Alkaloide des Mutterkorns werden heute noch u. a. als Wehenmittel verwendet); Muttermal »angeborenes Mal« (16. Jh.; 2 Mal); Mutterschwein »Sau« (mhd. muoterswīn); mutterseelenallein »ganz allein« (18. Jh.; ausgehend von älter nhd. Mutterseele »Mensch«, eigentlich »menschenallein, von allen Menschen verlassen«); Muttersöhnchen »verwöhnter Junge oder junger Mann« (18. Jh.); Muttersprache »Sprache, die ein Mensch als Kind lernt und die er primär gebraucht« (16. Jh.; niederd. mōdersprāke, 15. Jh.; wohl nach lat. lingua materna); Mutterwitz »angeborener Witz« (17. Jh.).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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